Die Zeit rennt immer schneller! Gefühlt habe ich doch eben erst das Fazit zum Vorjahr getippt, da ist 2022 auch schon wieder Geschichte.
Eine kurzweilige, durchaus amüsante, bisweilen anstrengende Geschichte. Höhepunkte waren Venedig, Bratislava und Sopot: meine erste Biennale, fantastische Haluschky und ganz viel Wind, Wald und Meeresrauschen. Viel unterwegs, fast wie vor der Pandemie: Stuttgart, Hamburg, Aachen, Osnabrück, Berlin, Bautzen, Dresden, Bonn. Alle Patenkinder besucht oder getroffen. Tolle Konzerte gesehen, selbst ein paar schöne Auftritte absolviert. In Schwedt an neuer Musik gefeilt. Wieder viel gepodcastet. Neuerdings Sprecher unserer bundesweiten Kirchenredakteure-AG. Wunderbares berufliches Jubiläumsfest (30 Jahre Kirche in Sachsens Privatradios) gefeiert. Spannende, manchmal aufreibende Ehrenämter. Im Herbst dann doch noch Corona gekriegt. Dankbar für alle Freunde und Vertrauten. Viele Gründe zum Lachen gehabt, einige zum Weinen – Abschiede, Ungewissheiten, Veränderungen im Freundeskreis. Zu wenig gelesen, glaub ich. Definitiv zu wenig nichts getan. Und natürlich treibt auch mich die (politische, gesellschaftliche) Großwetterlage um.
Alles in allem schaue ich versöhnt auf dieses alte Jahr zurück. Dem neuen blicke ich demütig bis zuversichtlich entgegen.
Danke, werte Besucher*innen, für’s Mitlesen, Dabeisein, Begleiten und Beobachten im Jahr 2022 – ich freue mich auf 2023 und viele neue Lieder, Bücher, Reisen, Eindrücke, Momente und Blogeinträge.
Gehört: Trey Anastasio – The Beacon Jams Album Bright Eyes – Digital Ash In A Digital Urn. A Companion. Bright Eyes – I’m Wide Awake It’s Morning. A Companion. Bright Eyes – Lifted. … A Companion. Dawes & Bahamas – 2022-09-19 – Englert Theatre, Iowa City, IA Ennio – Nirvana Fortuna Ehrenfeld – Das letzte Kommando. Live in der Kölner Philharmonie Gaupa – Myriad Goose – 2022-03-12 – Philadelphia, PA Goose – 2022-11-12 – Uncasville, CT Goose – Undecided KING DEAD – Bagel Boys EP KING DEAD – EP2 King Manzi – Not In A Shy Way Dave Matthews Band – 2022-11-04 – Climate Pledge Arena, Seattle, WA Dave Matthews Band – 2022-11-18 – Madison Square Garden, New York, NY Dave Matthews Band – Live Trax, Vol. 61: 2005-08-25 – Coors Amphitheatre, Chula Vista, CA Dave Matthews Band – Live Trax, Vol. 62: 2010-06-25 – Blossom Music Center, Cuyahoga Falls, OH My Morning Jacket – MMJ Live Vol. 2: Chicago 2021 Sinéad O’Connor – How About I Remix Me And You Fuck Off (Peace Bisquit Mixtape) (inoffical) Orebolo – OurVinyl Sessions Orebolo – Volume 1 Parsons Thibaud – Live In The Hills Plewka & Schmedtje – Between The 80’s Felix Riebl – Everyday Amen Sci-Fi Soldier (Phish) – Get More Down Spafford – Simple Mysteries Spin Doctors – 1999-05-13 – Bowery Ballroom, New York, NYC Spin Doctors – 2022-10-09 – Breckenridge Brewery, Littleton, CO Spin Doctors – 2022-10-15 – John Jay Homestead, Katonah, NY Spin Doctors – 2022-10-28 – The Milford Theater, Milford, PA Spin Doctors – 2022-11-04 – Brooklyn Bowl, New York, NY (Twitch webcast) The Stone Foxes – On The Other Side Various Artists – Good Music to Ensure Safe Abortion Access to All Wayne Graham – ISH Weezer – SZNZ: Winter
Gesehen: Spin Doctors, Brooklyn Bowl, New York (webcast) Dawes & Bahamas, Englert Theatre, Iowa City (webcast)
Gelesen: Yasmine M’Barek – Radikale Kompromisse: Warum wir uns für eine bessere Politik in der Mitte treffen müssen Mosin Hamid – Der letzte weiße Mann Lukas Rietschel – Raumfahrer Jeff Tweedy – How To Write One Song
Caamp – Believe When that sun shines through to the break of dawn, you better grab the keys and leave the dogs at home
Harry Styles – Music For A Sushi Restaurant You’re sweet ice cream, but you could use a Flake or two
Oehl – Ruh Solang hier noch die Gala kommt, gibt’s Grund, sie auch zu lesen
Spoon – The Hardest Cut The Hallelujah choir needs a score. And they’re knocking at my door, let them knock some more
Von Wegen Lisbeth – Meerschwein Ausgerechnet in Lutherstadt Wittenberg sind nur zehn Prozent evangelisch. Ob Luthers Urenkel das interessiert? Wahrscheinlich wissen sie’s eh nicht
Ennio – Freister Mensch der Welt Vielleicht kenn ich dich, doch du fällst mir nicht ein
Built To Spill – Elements Swimming down the river white into the ocean blue, and in a cave beneath the ocean blue, you find another you
John Moreland – Generational Dust It’s the perfect gift, all your cherished myths. Hey, can I get a lift if you’re going? Cause nothing much goes down in this purgatorial town. You mostly wait around not knowing
Goose – Dripfield Rising like the weather, blood gets pumping redder, I know that life comes better, I know that life comes better in love
Felix Kramer – Oh wie schön das Leben is Der Geruch von Schwimmbadchlor, Abschlusskonzert Klassenchor, Jamsessions und Trommelkreise, DJs auf Maturareise
Meine zehn Lieblingslieder 2022 gibt’s hier als Spotify-Playlist.
An manchen Stellen fühlte sich dieses Konzertjahr wieder an wie vor der Pandemie: ich blicke auf viele schöne, intensive Abende zurück und freue mich, dass die Clubs und Säle wieder im Regelbetrieb geöffnet sind und Konzerte wieder zum Alltag dazugehören. Dennoch stelle ich einige Unterschiede zu „früher“ fest: ich hab den Eindruck, dass Bands aus den USA sich deutlich schwerer tun, im Moment nach Europa zu reisen und hier zu touren – Gründe gibt es viele, von der schweren Planbarkeit aufgrund gestiegener Produktionskosten über Hygieneauflagen und Coronarisiken bis hin zum akuten Personalmangel in der Branche.
Doch auch an mir selbst stelle ich eine Veränderung fest. Ich gehe derzeit seltener zu Konzerten, überlege länger beim Kartenkauf, verwerfe die ein oder andere Reiseidee, wo ich vor drei, vier Jahren keine Sekunde mit der Buchung gezögert hätte. Liegt’s am Älterwerden? Oder sind einfach zu wenige von „meinen“ Acts gerade unterwegs? Hab ich gerade andere Prioritäten? Mal schauen, wo da in der nächsten Zeit die (Konzert-)Reise hingeht. Eine Top 10 vermag ich auch in diesem Jahr nicht zusammenzustellen, sehr wohl will ich aber die Momente aufzählen, die für mich die schönsten Konzertabende 2022 darstellten.
Julia Pietrucha, Sopot
Da war im März Konstantin Wecker im Leipziger Gewandhaus, wir erlebten einen vom Krieg in der Ukraine tief bewegten Künstler, der sein Publikum einmal mehr mit klaren Worten und wunderschöner Musik begeisterte. Da waren Pinegrove im Hamburger Hafenklang, denen die Fans an den Lippen klebten und die ein an Intensität kaum zu überbietendes Set ablieferten. Da war Harry Styles im Hamburger Volksparkstadion, der 50.000 Menschen in Verzückung versetzte. Da waren Bright Eyes im Berliner Astra, die endlich ihr 2020er Album live präsentieren konnten und mich sprachlos machten – für mich die eindrücklichste Show des Jahres.
Aber auch die Counting Crows begeisterten mich mit ihrer bemerkenswerten Spielfreude. Obwohl ich die Musik der Band seit den Neunzigern höre und mag, war das Konzert im Berliner Huxleys für mich die Livepremiere. Ganz zufällig erlebte ich zudem den Auftritt von Julia Pietrucha auf dem Pier in Sopot mit – die polnische Sängerin hatte mit ihrem folkigen Pop genau die richtige Musik für einen nebligen Spätsommernachmittag am Ostseeufer parat und sorgte für einen perfekten Musikmoment, den man so kaum hätte vorher planen können.
Counting Crows, Berlin
Auch bin ich dankbar über all die Musik, die ich im Rahmen der Leipziger Abendlobe in der Propsteikirche hören und sehen durfte (ich gehöre zum Team, das die Reihe kuratiert). Nicht zu verachten auch einige Livestreams, etwa von Dawes, den Spin Doctors, Goose oder Pinegrove. Und auch die Handvoll eigener Gigs (mit 2zueins!, solo oder zusammen mit Robert Kratzsch im Handgemenge-Duo) haben großen Spaß gemacht.
Ein gutes Musikjahr also, vielleicht mit weniger Konzerten, als mir persönlich lieb gewesen wäre. Dafür waren die Shows, die ich gesehen habe, durch die Bank klasse. Für 2023 hängen bereits ein paar Tickets an der Pinnwand, die mich vorfreudig nach vorn blicken lassen. Bestimmt werden es noch ein paar mehr.
10 Lettuce – Unify Das mag kein Jahr für große, ausgelassene Partys gewesen sein. Aber wenn mir dann doch mal nach guter Laune und tanzbarer Musik zumute war, hab ich mich sehr gern für Unify entschieden, das achte Album der Psychedelic-Funk-Gang Lettuce. Willkommener Gast auf dem Album übrigens: P-Funk-Ikone Bootsy Collins!
9 MINCK – Schöne Grüße an die Welt Völlig unverständlich, warum so wenig über Oliver Mincks Musik geschrieben, so wenig von ihr geschwärmt wird. Mit den Bands Wolke und Die Sonne hat er Großes vollbracht, und solo macht er genau so weiter. Schöne Grüße an die Welt ist seine zweite Platte in zwei Jahren. Arrangements zum Niederknien, diese markante Stimme mit den ironischen Nuancen und Lieder, die sich in Hirn und Herz fräsen: „Es ist viel zu kalt, wir müssen tanzen!“
8 Spoon – Lucifer On The Sofa Spoon? Hatte ich so gar nicht mehr auf dem Zettel. Ich mochte Gimme Fiction und Ga Ga Ga Ga Ga sehr, aber das ist ja nun auch schon wieder anderthalb Jahrzehnte her. Da kommen die plötzlich mit diesem Brett von einem Album um die Ecke! Lässiger, origineller Rock, modern, kein bisschen piefig – ein großer Spaß, dieser Lucifer On The Sofa.
7 Pinegrove – 11:11 Das Jahr ging richtig gut los, nämlich mit diesem Pinegrove-Geniestreich. Erstmals hat Ex-Death Cab For Cutie-Gitarrist Chris Walla die Aufnahmen des Kollektivs um Evan Stephens Hall abgemischt. Er war schlau genug, den Alternative Country-Sound der Band nicht groß zu verändern, sondern höchstens leicht zu polieren. Ob „Iodine“, „Habitat“, „Respirate“ oder „Swimming“ – dieses Album ist eine Songwriting- und Performance-Sternstunde.
6 Max Pope – Counting Sheep Der Brite Max Pope verehrt Bill Withers und hat sich das eine oder andere von Kollegen wie Jason Mraz und Josh Rouse abgeguckt. Zum Glück, denn so klingt Counting Sheep zwar vertraut, aber trotzdem originell und frisch. Ein Album, so wärmend wie eine Umarmung am ersten Spätsommerabend der Saison.
5 Built To Spill – When The Wind Forgets Your Name Im Gegensatz zu Spoon waren mir Doug Martsch und sein Bandprojekt Built To Spill stets sehr präsent. Und boten aller paar Jahre Anlass zu großer Freude; ja, wirklich jedes Built-To-Spill-Album lohnt sich, in Martschs neilyoungesken Indie-Gitarrenwelten lässt sich’s trefflich lustwandeln. When The Wind Forgets Your Name kickt mich dabei aber nochmal besonders intensiv.
4 Harry Styles – Harry’s House Geiler Typ, Spitzenalbum: meiner Meinung nach war der Hype um Harry in diesem Jahr vollkommen berechtigt.
3 Dawes – Misadventures Of Doomscroller Als Dawes 2021 auf einem Festival das komplette Paranoid-Album von Black Sabbath coverten, konnte man schon ahnen, wohin die Reise für die Band um Taylor Goldsmith geht: nach sieben Studioalben mit meist recht kompakten Songs wollten Dawes etwas wagen, ihre Grenzen austesten. Rausgekommen ist ein Reigen von sechs Songs mit einer Gesamtlänge von einer Dreiviertelstunde – mit vertrackten Zwischenstücken, ausufernden Outros und entspannten Soli. Ein Experiment, und zwar ein triumphales!
2 Delta Spirit – One Is One Auch auf Delta Spirit ist Verlass, der Studio-Output ist stets hörenswert. Aber diesmal ist er, man gestatte mir etwas Euphorie, sensationell. Schon immer mischt die Band elektronische Sounds, eher konservatives Songwriting und klassischen Gitarrenrock, aber noch nie hat das für meine Ohren so hervorragend funktioniert wie diesmal. Toll auch, wie die Platte im zweiten Teil erst etwas analoger, rustikaler, „kleiner“ wird, dann aber mit dem wohl epischsten Albumfinale des Jahres abschließt: „On and On (Look Away)“.
1 Goose – Dripfield Mal schauen, wie oft ich in künftigen Jahresrückblicken noch schreiben werde: „DAS war das Jahr von Goose!“ Die Fangemeinde der Band wächst in einem atemberaubenden Tempo; und auch künstlerisch ist die Entwicklung rasant. Ausverkaufte Shows in der Radio City Hall in NYC? Check. Eine Tour mit Trey Anastasio? Check. Und mit Dripfield – übrigens interessant, was ich 2021 zum Vorgänger Shenanigans Night Club schieb – nun auch ein Studiowerk, dass nicht nur dem Liveerlebnis Goose vollkommen gerecht wird, sondern zudem einen eigenständigen, neuartigen Jamband-meets-Indierock-Vibe versprüht. Check, check, check!
Meine zehn Lieblingsalben 2022 gibt’s hier als Spotify-Playlist.
Im Vergleich mit Marken und Influencern ist der Absender „katholische Kirche“ in sozialen Medien nahezu chancenlos. Und das, obwohl die Sehnsucht nach Sinn, Orientierung, Haltung so groß ist wie nie. Woran liegt`s? Was machen Prada und Kim Kardashian besser als Papst Franziskus?
Darüber habe ich mit dem Kommunikationsexperten Sebastian Kemmlergesprochen. Und der hat ernüchternde Fakten und ein paar gewagte Thesen und Ansätze im Gepäck, was „die Kirche“ anders machen sollte. Dringende Hörempfehlung für alle, die mit Kirche, Medien und Öffentlichkeit zu tun haben, auch über Social Media hinaus: hier anhören (oder bei Spotify, oder bei Google, oder bei Apple…).
In diesem Jahr erleben wir einen XXL-Advent: brennt die vierte Kerze, dauert es nochmal eine volle Woche bis Weihnachten. Mit dem dritten Adventssonntag an diesem Wochenende ist also gerade mal die Hälfte des Weges geschafft. “Gaudete” heißt der dritte Advent, die Halbzeit, im “Kirchensprech”. Das ist Latein und bezieht sich auf den Ruf, mit dem am Sonntag der Gottesdienst beginnt: “Freut Euch (im Herrn zu jeder Zeit)!”
Mitten im Advent, in der Zeit des Wartens, steht also eine optimistische, hoffnungsvolle Aufforderung. Noch ist es nicht soweit. Jesus ist noch nicht geboren, Gott noch nicht als Mensch in der Welt. Und was für eine Welt das ist! Kriege hier, Naturkatastrophen dort, Hunger, soziale Ungerechtigkeiten – wie soll ich da zuversichtlich nach vorne schauen? Auch ist diese Freude auf Weihnachten kein magischer Zauberspruch: Hex, hex, ist das liebe Jesulein erstmal da, wird wie von selbst alles gut?! Das funktioniert nicht.
Mich “zu jeder Zeit im Herrn zu freuen” übersetze ich für mich so: Mach weiter damit, die Welt zu gestalten! Mach sie besser, freundlicher, gerechter; durch dein Leben, dein Tun! Denn du hast guten Grund dazu! Du darfst darauf vertrauen, dass Gott dich dabei nicht allein lässt.
Für mich ist dieses “Gaudete” die perfekte Motivation für den zweiten Teil meines Weges hin zum Weihnachtsfest. Eine schöne Advents-Halbzeit wünsche ich!
Hinweis: Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 9. Dezember 2022 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist.
“Ich gehe gern auf Friedhöfe”, sagte eine Freundin vor vielen Jahren mal zu mir. Wie seltsam. Seit Kindertagen waren Friedhöfe für mich immer traurige Orte: Ich denke dort an Menschen, die nicht mehr leben, die mir fehlen. Friedhof, das hieß für mich früher immer automatisch auch: Tod, Vergänglichkeit, Ende, Aus.
Lang ist’s her – inzwischen hab auch ich Gefallen an Friedhöfen gefunden und verstehe gut, was Leute wie meine Freundin an ihnen so schätzen.
Auf so einem Friedhof ist es in der Regel angenehm still. Ich kann also wirklich mal zur Ruhe kommen, meinen Gedanken nachhängen, mich an die erinnern, die mir fehlen. Oder über Probleme nachdenken, die mich gerade im Alltag beschäftigen. Dann sind da natürlich die Gräber. Jeder Grabstein steht für ein Leben, eine besondere Geschichte, eine Liebe! Und zu jedem Grab gehören Menschen, die sich an die Verstorbenen erinnern. Die herbstliche Farbenpracht jetzt im goldenen Oktober ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i bei so einem Friedhofsbesuch.
Ein Ort, an dem ich Menschen ehre und ihrer gedenke, kann doch kein gruseliger oder nur trauriger Ort sein. Friedhöfe ausschließlich mit Sterben und Tod in Verbindung zu bringen, ist zu wenig. Probieren wir es doch einfach mal aus: jetzt, im Herbst, auf Friedhöfen nicht nur den Tod zu bedenken, sondern … das Leben zu feiern!
Hinweis: Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 14. Oktober 2022 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist.
Gehört: Casey Abrams & HAUS Music – Casey Poppy Built To Spill – When The Wind Forgets Your Name Dawes – 2021-11-23 – Belly Up, Solana Beach, CA Dawes – 2021-12-07 – Headliners Music Hall, Louisville, KY Dawes – 2021-12-08 – The Pageant, Saint Louis, MO Dawes – 2021-12-10 – McFarlin Memorial Auditorium, Dallas, TX Dawes – 2021-12-11 – Stubb’s Bar-B-Q, Austin, TX Dawes – Misadventures Of Doomscroller Faber – Orpheum (Live) Goose – 2022-06-24 – Radio City Music Hall, New York, NY Goose – 2022-07-22 – Newport Blues Cafe, Newport, RI Goose – 2022-08-18 – Red Rocks Amphitheater, Morrison, CO Ben Harper – Bloodline Maintenance The Heavy Hours – Gardens The Jazz Seekers & Niclas Knudsen – Divine Beats King Gizzard & The Lizard Wizard – Omnium Gatherum Niclas Knudsen – Et Le Funk Mystique Kraftklub – Kargo Jim James – Regions of Light and Sound of God (Deluxe Reissue) Laurence Jones – Destination Unknown Rene Lopez – Thank God For The Lonely Dave Matthews & Tim Reynolds – 2022-09-24 – Farm Aid 22, Walnut Creek, Raleigh, NC Dave Matthews Band – 2022-07-08 – SPAC, Saratoga Springs, NY Dave Matthews Band – 2022-07-15 – Freedom Mortgage Pavilion, Camden, NJ Dave Matthews Band – 2022-07-22 – Walnut Creek, Raleigh, NC Dave Matthews Band – 2022-09-02 – The Gorge Amphitheatre, George, WA Dave Matthews Band – 2022-09-09 – Fiddler’s Green Amphitheatre, Greenwood Village, CO Dave Matthews Band – 2022-09-16 – North Island Credit Union Amphitheatre, Chula Vista, CA Dave Matthews Band – Live Trax, Vol. 60: 1995-08-20 – Cincinnati Music Hall, Cincinnati, OH John Moreland – Birds In The Ceiling Marcus Mumford – (self-titled) My Morning Jacket – Live from RCA Studio A (Jim James Solo) Lee Pardini – Leon Keys EP Max Pope – Counting Sheep John Popper Project feat. DJ Logic – 2022-08-28 – Bullpen, Washington, DC Provinz – Zorn & Liebe Josh Rouse – Going Places Luke Sital-Singh – Dressing Like A Stranger Spin Doctors – 2022-07-08 – Quarry Park Amphitheatre, Rocklin, CA Spin Doctors – 2022-07-26 – Downtown, White Plains, NY The Tallest Man On Earth – Too Late For Edelweiss Twiddle – Every Last Leaf Von Wegen Lisbeth – EZ Auqarii Weezer – SZNZ: Autumn
Gesehen: Bright Eyes, Astra, Berlin Counting Crows, Huxleys, Berlin Penelope Isles, Astra, Berlin David Keenan, Huxleys, Berlin Julia Pietrucha, Molo, Sopot
Gelesen: Katharina Karl, Arndt Büssing – Quo vadis Religiöse Kinderwochen? Wolfgang F. Rothe – Gewollt. Geliebt. Gesegnet. Queer-Sein in der katholischen Kirche Pete Shapiro with Dean Budnick – The Music Never Stops: What Putting on 10,000 Shows Has Taught Me About Life, Liberty and the Pursuit of Magic
Für Menschen, die gern verreisen, gehört vor dem Antritt ihrer Touren häufig ein Reisesegen dazu. Also ein Gebet, in dem sie Gott um eine gute Zeit unterwegs bitten. Das könnte so klingen: Lieber Gott, lass alles gut gehen. Mögen wir sicher ans Ziel kommen und gesund bleiben. Mögen die Autos, Züge und Flugzeuge, in denen wir sitzen, fehlerfrei funktionieren. Mögen wir uns nicht den Magen verderben.
Reisesegen sind gut und wichtig. Jetzt, da die Sommerferien zu Ende sind und für die meisten von uns wieder Beruf und Schule anstehen, wäre aber vielleicht eine andere Art von Segenswunsch ganz passend. Wie wäre es, wenn ich Gott einfach mal um einen “Alltagssegen” bitte; einen Reisesegen fürs normale Leben quasi?
Vielleicht so: Gott, gib, dass die Schule heute Spaß macht. Dass die Kolleginnen und Kollegen nett sind und ich die Aufgaben meistern kann, die vor mir liegen. Beschütze die, die ich liebe. Mögen wir gesund bleiben und heute Abend zufrieden ins Bett gehen.
Wenn ich darauf vertraue, dass Gott mich auf großer Reise beschützt, dann meint er es ganz gewiss auch im Alltag gut mit mir. Ob auf dem Schulweg, beim Einkaufen oder auf dem Weg ins Bürgeramt – möge unser Alltag gesegnet sein, also von Gott begleitet und behütet!
Hinweis: Diesen Text habe ich für die Leipziger Volkszeitung geschrieben, in der er am 26. August 2022 in der Kolumne “Der Gedanke zum Wochenende” erschienen ist.