Mein 2021: Lieblingsalben

10 Sebastian Block – Dorngrund
„Irgendwo in dieser großen Stadt“ hieß die Platte der Berliner Band Mein Mio, durch die ich einst auf Sänger Sebastian Block und sein famoses Songwriting aufmerksam wurde – 2009 war das. Mehr als zehn Jahre ist Sebastian nun schon solo unterwegs, bezeichnet sich lässig als „Liedermacher“ und liefert regelmäßig hörenswerte Platten. „Dorngrund“, sein 2021er Werk, ist ganz besonders rund geworden und kommt mit seiner melancholisch-zaghaften Grundhaltung und dem ständigen Pendeln zwischen Tiefgang und Nonchalance genau zur richtigen Zeit.

9 Kyle Falconer – No Love Songs For Laura
Gleich noch ein Künstler, der mal einer Band vorstand: erzählte der frühere The View-Sänger auf seinem 2018er Solo-Debüt hauptsächlich vom Alkohol- und Drogenentzug, ist Album Nummer zwei ein Lob auf die Familie und die Liebe geworden. Selbstverständlich enthält diese detailreiche und mutig auf Hochglanz produzierte Singer-Songwriter-Platte ihrem Titel zum Trotz auch so einige Liebeslieder für „seine“ Laura. Dazu der vielleicht schönste Wunsch, den man 2021 mit Blick auf die Welt und den ganzen Rest überhaupt singen kann: … and I hope that we don’t turn into monsters.

8 Jake Manzi – Whatever My Heart Allows
Junger Sänger und Songschreiber aus Northampton in Massachusetts, auf den ich durch seine Freundschaft zu den Dawes-Gebrüder Taylor und Griffin Goldsmith gestoßen bin, die auf Whatever My Heart Allows auch mitspielen. Ein ruhiges, jedoch nie langweiliges Album, das mich in Sound und Songwriting an 1972 von Josh Rouse erinnert, das dennoch eigenständig und überraschend daherkommt. Aus der Zeit gefallener Kammer-Pop, der gern mit dem Folk, jedoch viel lieber noch mit dem Soul flirtet.

7 Brandi Carlile – In These Silent Days
Das mit den ganz großen Gefühlen hat Brandi Carlile einfach drauf. Dazu diese Naturgewalt von einer Stimme… Ich war ein wenig in Sorge, dass „In These Silent Days“ eine allzu introvertierte Lockdown-Angelegenheit werden würde, doch die Sorge war unbegründet. Zehn kraftvolle Hymnen auf die Liebe, auf Selbstbestimmung und das Muttersein, irgendwo zwischen Pop, Alternative Country und Rock. Musik für unerschütterliche Optimisten, denn was ist the most powerful thing you can to do? Na klar: stay gentle!

6 Selig – Myriaden
Zur Zeit kommt ja vieles anders als geplant – Selig können gleich mehrere Lieder davon singen. „Myriaden“ hätte bereits 2020 rauskommen sollen; die Tour zum Album musste schon x-mal verschoben werden, alles pandemiebedingt. Dabei hätten Jan, Stoppel, Christian und Leo für diese Platte mehr Normalität und damit mehr Aufmerksamkeit verdient. Erstmals seit den 90ern arbeiten die Seligen wieder mit Franz Plasa zusammen, doch tappen zum Glück nicht in die Nostalgie-Falle. Statt alte Sound-Klischees aufzuwärmen, gibt’s einen zeitgemäß produzierten, starken Songzyklus. Clever auch, mit den „Live Takes“ eine weniger polierte, rauere Version des Albums daneben zu stellen und so auch die zu bedienen, denen „Myriaden“ vielleicht doch etwas zu glatt daherkommt. Ach so … über den Totalausfalldas guilty pleasure „Spacetaxi“ breiten wir gütig und altersmilde den Mantel des Schweigens, ok?

5 Weezer – OK Human
Mit gleich zwei großen Veröffentlichungen bereicherten Weezer das Musikjahr 2021. Die eine eine wunderbar alberne bis kauzige Hair-Metal-Hommage („Van Weezer“), die andere ein komplett analog eingespieltes Album gänzlich ohne E-Gitarren, dafür mit 38-köpfigem Orchester: „OK Human“ (natürlich eine Anspielung auf „OK Computer“, das 1997er opus magnum von Radiohead). Was – Überraschung! – hervorragend funktioniert. Vor allem, weil die Songs super sind: von „All My Favorite Songs“ bis „La Brea Tar Pits“ liefert Rivers Cuomo durchgehend starkes Material. Auch die diebische Freude daran, mal mit Streichern, Bläsern, Pauken und Flöten zu arbeiten, ist die ganze Zeit über deutlich hörbar – was für ein Vergnügen!

4 Jake Bugg – Saturday Night, Sunday Morning
Viele hatten den stets etwas genervt wirkenden Briten ja bereits abgeschrieben – konnte er doch in den letzten Jahren nicht mehr an die Riesenerfolge anknüpfen, die er bereits als Teenager mit seinen ersten beiden Alben feiern konnte. Doch Mr. Bugg macht unbeirrt weiter und hat sich eine Sound-Frischzellenkur verordnet. Geblieben ist Jakes durch Mark und Bein gehender Gesang; sein eher klassisches Songwriting mischt sich neuerdings aber herrlich respektlos mit Pop- und Electronica-Elementen. Das klingt nicht nach Abstellgleis und has-been, sondern nach ganz großer Bühne und ready for prime time.

3 Goose – Shenanigans Nite Club
Eine ganze Generation neuer Jambands erspielt sich seit geraumer Zeit in den USA ihr Publikum – wenn nicht gerade pandemiebedingt Zwangspause herrscht. Sie heißen Tauk, Spafford, Pigeons Playing Ping Pong oder Dopapod. Oder eben Goose: fünf Freunde aus Norwalk in Connecticut, die gerade vom Geheimtipp zum Headliner avancieren und die Corona-Zeit clever für sich zu nutzen wissen, etwa durch das ständige Veröffentlichen ganzer Shows bei Youtube. Die Studioproduktion „Shenanigans Nite Club“ fängt vielleicht nicht vollständig die Partystimmung ein, die bei Goose-Konzerten herrscht, sehr wohl aber die außergewöhnliche Musikalität und Spielfreude der Band.

2 Blues Traveler – Traveler’s Blues
Wer hätte das gedacht: aus einem eher aus der Not geborenen Projekt („… dann machen wir halt ein Bluesalbum während der Pandemie, passt irgendwie …„) wird ein Grammy-nominierter Triumph. Die Band interpretiert Genreklassiker aus verschiedenen Epochen und legt den Blues-Kern von Rock- und Popklassikern frei („Roadhouse Blues“ von The Doors, „Crazy“ von Gnarls Barkley). Dazu hervorragend ausgewählte Gäste, die das Ganze veredeln und die Band zu Höchstleistungen anspornen. Man spürt, dass John Popper & Co. inzwischen im vierten Jahrzehnt gemeinsam Musik machen: zu einer derart inspirierten, cleveren und zugleich lässigen Blues-Session ist man wohl erst imstande, wenn man so erfahren und mit allen Wassern gewaschen ist wie Blues Traveler.

1 My Morning Jacket – My Morning Jacket
Manchmal braucht es einen gewissen Abstand zum eigenen Schaffen, um für weitere, neue Großtaten bereit zu sein. Nach dem 2015er Release „The Waterfall“ hatten My Morning Jacket keine rechte Ahnung, wohin denn die weitere Bandreise führen könnte. Eine selbstverordnete, knapp zweijährige Pause hat Wunder gewirkt: unmittelbar nach der Rückkehr auf die Bühne ging die Band ins Studio, um den Zauber des (Wieder-)Anfangs zu nutzen. Ergebnis ist das selbstbetitelte neunte My Morning Jacket-Album, das wirklich alles hat, was diese Band ausmacht: große Songs, euphorische Jams, nerdige Gitarren- und Keyboardsounds und ein Aufeinander-eingespielt-Sein, das seinesgleichen sucht. Von wegen Schaffenskrise! Jim James und seinen Kollegen ist ein – hier darf man das bittschön mal schreiben – zeitloses Rock-Meisterwerk gelungen.

Meine zehn Lieblingsalben 2021 gibt’s hier als Spotify-Playlist.

Siehe auch:
Lieblingsalben 2020, 2019, 2018, 2017, 2016, 2015, 2014, 2013, 2012, 2011, 2010, 2009, 2008, 2006, 2005, 2004.

Mein 2015: Lieblingskonzerte

Jed Appleton, Brighton 2015

10 – Jed Appleton, Brighton, 2. Februar
Angekündigt als support act für Stu Larsen, hat mich der junge Australier mehr begeistert als der eigentliche Star des Abends. Dieser noch ziemlich aufgeregte, quirlige Kauz hatte einfach eine Handvoll toller Songs, die er überaus engagiert in den ausverkauften Mini-Club hinaus bellte. Eine der angenehmsten Entdeckungen des Jahres.

9 – Gisbert zu Knyphausen & die Kid Kopphausen Band, Dresden, 23. Januar
Wer nicht weiß, welche Tragik dem Projekt „Kid Kopphausen“ innewohnt, möge googlen oder auch diese Website hier ein wenig gründlicher durchsuchen. Was bin ich froh, dass ich doch noch in den Genuss kam, die Band mal live zu sehen. Es war ein bewegender, schöner, bisweilen auch sehr lustiger Abend – nur halt leider, leider ohne Nils Koppruch.

My Morning Jacket, Boston 2015

8 – My Morning Jacket, Boston, 23. Mai
MMJ waren die Headliner am zweiten Abend des Boston Calling-Festivals im Mai 2015. Die rappelvolle City Hall Plaza erlebte eine wahrhaft große Rock’n’Roll-Show, bei der die Band sich einmal quer durch ihren üppigen Katalog spielte und nach über zwei Stunden Boston und seine vielen Gäste (ich war nicht der einzige, der eigens für das Festival in die Stadt gereist war) glücklich in die Nacht entließ.

7 – Niels Frevert, Leipzig, 22. September
Sowas nennt man wohl Kammer-Pop: Niels, der amtierende König im Lande der deuschsprachigen Liederschreiber, bat zur Audienz, nur sparsam begleitet durch Klavier und Cello. Leipzig war der Auftaktabend seiner Tour und der Maestro noch merklich aufgeregt ob der wohl noch nicht idealen Setlist. Dem Publikum war’s egal – wir genossen den wunderbar sanften Ritt einmal quer durchs Frevertsche Solowerk.

6 – William Fitzsimmons, Leipzig, 31. Juli
Eine gar nicht mal so laue Sommernacht an der wunderbaren Parkbühne in Eutritzsch: William Fitzsimmons war gekommen, um den brav lauschenden (ohne Quatsch, man hätte die berühmte Stecknadel fallen hören können) Leipzigern seine Lieder vorzusingen. Dabei verzichtet auch er auf alles, was allzu viel Lärm machen könnte. Was bleibt, ist die angenehme Erinnerung an ein ziemlich leises, aber umso intensiveres Konzert.

DMB, Düsseldorf 2015

5 – Dave Matthews Band, Düsseldorf, 1. November
Das Düsseldorfer Konzert steht hier stellvertretend für alle drei famosen Abende, die mir diese Band in diesem Herbst bereitet hat. Stets kratzten die Jungs an der 3-Stunden-Marke und spielten mich in die Glückseligkeit. Müsste ich einen Lieblingsmoment aus diesen drei Shows nennen, ich könnte mich nicht entscheiden zwischen dem unerwarteten „Typical Situation“ in München, dem ergreifenden „Drunken Soldier“ in Berlin oder dem epischen „Seek Up“ in Düsseldorf.

Jono Manson, Brooklyn 2015

4 – Jono Manson, Brooklyn, 28. Mai
Der letzte Abend meiner USA-Reise hätte perfekter nicht sein können: Jono Manson, eine der prägenden Gestalten der New Yorker Jamband-Szene in den späten Achtzigern und frühen Neunzigern, kehrt für ein kleines, unaufgeregtes Solo-Set zurück nach Brooklyn. In einer winzigen Bar vor vielleicht 20 Leuten kriege ich eine Ahnung davon, wie das damals gewesen sein muss, in der Nightingale Bar oder dem Wetlands.

3 – Ben Harper & The Innocent Criminals, Boston, 23. Mai
Über zehn Jahre sind vergangen, seit ich Harper live mit den Criminals erleben durfte. Zwischenzeitig legte er die Band auf Eis, um sich mit den Relentless7 rockigeren Gefilden zuzuwenden; Anfang des Jahres folgte dann die frohe Kunde von der Wiedervereinigung. Was ich schließlich im Mai in Boston sehen und hören durfte, war unglaublich: eine Band wie eine Naturgewalt, immer noch und schon wieder.

Chris Barron, Sheffield 2015

2 – Chris Barron, Sheffield, 11.Juli
Der Flug nach Sheffield? Irgendwas um die 150 Pfund. Die Übernachtung im Hotel? 45 Pfund. Das Konzertticket? 10 Pfund. Der Moment, an dem Dein Lieblingssänger völlig abgehetzt in dem winzigen Rockschuppen ankommt, und als erstes lautstark Deinen Namen ruft, weil er sich kaum noch einkriegt vor Freude darüber, dass Du für diese eine Show angereist bist: unbezahlbar.

Blues Traveler, Englewood, NJ

1 – Blues Traveler, Englewood, 17. Mai
Seit mehr als 27 Jahren gehen Blues Traveler Jahr für Jahr auf Tour. Während ihre Studioarbeiten bisweilen hits and misses bereithalten, sind die Livequalitäten dieser Band über jeden Zweifel erhaben. So auch an diesem Abend in einem hübschen Provinz-Theater irgendwo in New Jersey: John Popper und seine Jungs machen mich einfach glücklich – und wenn ich für sie in die absurdesten Vororte der Vereinigten Staaten reisen muss, dann is das eben so.

Siehe auch:
Lieblingskonzerte 2014, 2013, 2012, 2011, 2010, 2009.

Vorfreude

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Am 7. April, das ist der Dienstag nach Ostern, erscheint Blow Up The Moon, das zwölfte (!) Studioalbum von Blues Traveler. Diesmal eine Platte voller Kooperationen mit anderen Künstlern verschiedenster Genres, darunter Jewel, Dirty Heads, Plain White T’s, 3OH!3, Hanson, Secondhand Serenade, Bowling for Soup, New Hollow und Thomas Ian Nicholas. BT-Puristen verdrehen da gewiss gleich wieder die Augen, weil dieses Line-Up eher einen wilden Genremix mit Hang zum Pop verspricht und weniger den traditionellen Jamrock-Sound der Band. Die erste Single legt das jedenfalls nahe. Mir egal, ich freu‘ mich drauf!

Blues Traveler Website
BT bei Loud And Proud Records
Blues Traveler Wikipedia
BT Allmusic.com Discography

Mein 2011: Lieblingslieder

10 Squealing Pigs – Admiral Fallow
…and I can’t help but think, as I pick my mouth off the floor: will you still know me in a year…

9 Pumped Up Kicks – Foster The People
…you better run, better run, outrun my gun…

8 From A Distance – Madgdalene Survivors Together
…from a distance you look like my friend even though we are at war. From a distance I can’t comprehend what all this war is for…

7 Hurt So Much – John Popper & The Duskray Troubadours
…when the thing you must let go is the one you’ll always love, it can hurt so much…

6 Dream – Lenny Kravitz
…you can’t steal from me what God gave me for free…

5 Shell Games – Bright Eyes
…we’ll be everything that we ever need, everyone on the count of three, everyone on the count of three, all together now…

4 Rivers And Roads – The Head And The Heart
…nothing is as it has been and I miss your face like hell. And I guess it’s just as well, but I miss your face like hell…

3 Küchensee – Niels Frevert
…Scherben bringen Glück und Glück bringt Scherben und ich geh‘ und hole Besen und Feudel…

2 Friend – The View
…and I can change but I can’t change yesterday…

1 Don’t Carry It All – The Decemberists
…so raise a glass to turnings of the season and watch it as it arcs towards the sun…

Meine zehn Lieblingslieder 2011 gibt’s hier als Spotify-Playlist.

John Popper & The Duskray Troubadours @ KINK.FM’s Bing Lounge (2011-02-25)

Um dem gestrigen Review der neuen John Popper-Soloplatte ein paar Bilder und Klänge hinzuzufügen, hier die Videos, die der Radiosender KINK.FM von der Bing-Lounge-Session von John Popper & The Duskray Troubadours bei Youtube zur Verfügung stellt: vier Songs aus dem besprochenen Album und ein nettes kleines Interview.

Video: John Popper & The Duskray Troubadours – Something Sweet (live acoustic)

Video: John Popper & The Duskray Troubadours – What Can I Do For You (live acoustic)
Weiterlesen „John Popper & The Duskray Troubadours @ KINK.FM’s Bing Lounge (2011-02-25)“

John Popper & The Duskray Troubadours (2011)

Let the song inside you
Rise and grow and then
Play me something sweet
And your sweet song
Will help me smile again

Es war einmal, im August 2010, als Blues Traveler-Sänger John Popper das Veröffentlichungsdatum seines dritten Soloalbums via Twitter verkündete. „Erster März Zweitausendelf“ – das schien unendlich weit weg zu sein. Wie unfair, wo die Platte doch längst fertig war! Die kleine Ewigkeit ist nun vorbei, seit ein paar Tagen ist das Album online als Stream verfügbar, ab heute ist es bei allen Downloadstores und CD-Händlern zu finden.

Endlich.

Die Geschichte zur CD kann man dieser Tage in vielen einschlägigen Musikmagazinen lesen, deshalb hier nur die Schnellzusammenfassung: Popper will Album mit altem Freund und Wegbegleiter Jono Manson aufnehmen, schart weitere Freunde um sich, alle schreiben gemeinsam Songs, werden quasi über Nacht zu einer echten Band, am Ende liegt weniger ein Soloalbum, sondern eher das Debütalbum einer neuen Combo namens „The Duskray Troubadours“ vor.

Das Debütalbum, bei dem es nur um eines geht: um gute Songs. Gekleidet in ein zeitloses Roots-Folk-Rock-Alternative-Country-Gewand, mit herrlichen Harmoniegesängen, kleinen Licks, großen Melodien und prägnanten Refrains. John Popper hält alles zusammen – mit seiner Stimme, die selten so soulig-warm klang wie hier. Und natürlich mit seinem Mundharmonika-Spiel, das sich hier aber stets in den Dienst des Liedes stellt und nie ausufert.

Natürlich ist das alles nicht wirklich neu, natürlich sind es auch diesmal wieder besonders die ruhigen Momente, in denen Popper am stärksten ist, etwa in „Hurts So Much“ oder „A Lot Like You“. Hier und da hört man Dinge, die an sein erstes Solowerk „Zygote“ aus dem Jahr 1999 erinnern, und auch seine Stammband Blues Traveler ist letztlich allgegenwärtig. Dennoch ist John Popper und seinen Troubadours etwas ganz Besonderes gelungen: ein Album, wie aus der Zeit gefallen; gefertigt von einer nagelneuen Band, die klingt, als begleite sie einen schon ein Leben lang. Ein Album, auf das viele schon sehr lange gewartet haben.

Endlich.

siebenSONGS 32. Spinning Traveler Edition.

Morgen spielen meine beiden Lieblingsbands Spin Doctors und Blues Traveler ein gemeinsames Konzert in Orlando in Florida. Zum Beginn ihrer Karrieren waren gemeinsame, endlose Konzerte der beiden Bands gang und gäbe, fünf und mehr Stunden Livemusik ohne Unterbrechung waren da nicht selten. Bis heute sind die Musiker befreundet, hin und wieder begegnen sie sich und treten gemeinsam auf. Mal schauen, was da morgen so passiert; ich kann es kaum erwarten, die Mitschnitte zu hören. Um mir – und dem geneigten Leser – die Zeit bis dahin zu verkürzen, gibt’s heute siebenSONGS in Sachen Spin Doctors meets Blues Traveler and vice versa.

Blues Traveler feat. Eric Schenkman – Battle Of Someone (1996-11-23)

Wasabi – Jam (1994-02-27)

Blues Traveler feat. Chris Barron – Cleopatra’s Cat (2006-05-23)

John Popper Project feat. Chris Barron – Scattin‘ (jam) (2004-05-04)

Spinning Traveler (SD + BT) – Shinbone Alley > Jam (1992-04-23)

Spin Doctors feat. John Popper – Lady Kerosene (2008-05-27)

Chris Barron & The Time Bandits feat. John Popper – Stone’s Throw (2009-05-12)

Lust auf mehr?
Blues Traveler @ Live Music Archive
Spin Doctors @ Live Music Archive
Chris Barron @ Live Music Archive
Wasabi @ Live Music Archive
Spinning Traveler @ Live Music Archive
BluesTraveler.net
SpinDoctors-Archive.com

siebenSACHEN vom 1. März 2010

Konstantin Wecker über Käßmann und den „moralinsauren Mäuseaufstand

– Tolle Fotoserie der New York Times: „One in 8 Million“ – everyday people im Porträt

– Irgendjemand in New York nächste Woche (10. März)? Wenn ja, unbedingt hier hingehen (und mitschneiden!): Eric Schenkman & Aaron Comess (Spin Doctors) feat. Andy Hess (Gov’t Mule, Black Crowes), Rob Clores (John Popper, Black Crowes), Leslie Mendelson, James Maddock, Erik Lawrence u.a. Unfassbares Lineup, und das in der winzigen Rockwood Music Hall.

– Die Top-5-Gründe, warum Unternehmen sich vor Social Media fürchten (PR-Fundsachen.de)

– Vorerst kein Spotify-Start in Deutschland (Heise.de)

– Duett: Dave Matthews macht gemeinsame Sache mit Herbie Hancock (dmbnews.net)

Ben Harper & Relentless 7 – Why Do You Always Dress In Black / Red House

I’m gonna take the trash out; I’ll be right back…

A 12-bar blues is […] generally three statements: […] take any situation – “Honey, I’m gonna take the trash out; I’ll be right back.” And she goes, “What?” And you have to repeat yourself: “Honey, I’m taking the trash out; I’ll be right back.” There’s a little more frustration in having to repeat yourself. She says, “I didn’t hear you.” And you go, “Look—I’m taking the trash outside; I don’t like it, but I’ve gotta take it out.” So, there’s a third phrase that’s different than the other two. That’s basically how a 12-bar blues is: “I woke up this morning, and I was feeling no pain…I said, I woke up this morning, and I was feeling no pain…I woke up this morning, and I don’t ever want to go back to sleep, again.” The frustration of having to say it again builds to a conclusion, and that’s basically how a lot of 12-bar blues narratives work.

aus: John Popper – Visions Of A Traveler (dringende Leseempfehlung, übrigens).

siebenSACHEN vom 9. September 2008. Mit Radiohead, Ben Kweller, Phish u.a.

– Ein komplettes 2008er Radiohead-Konzert in bester Qualität zum Gratis-Download – NPR macht’s möglich (mp3).

– Viele neue Songs vom demnächst erscheinenden neuen Ben Kweller-Album gibts bei dieser Liveshow zu hören.

Phish haben sich wiedervereinigt – wenn auch vorerst nur für eine Nacht.

– Bob Lefsetz fand die MTV Video Music Awards am Sonntag ganz ganz gruselig (was ich nachvollziehen kann, hab den Mist gestern gesehen…).

– Im NPR-Porträt: Joan Osborne anläßlich ihres heute erscheinenden neuen Album „Little Wild One“ (mp3)

– Berkeley Place und Leser kürten vor geraumer Zeit die 25 besten Indie-Rock-Alben aller Zeiten.

John Popper zu Gast bei einer Chris Barron & The Time Bandids-Show (Mai 2008):