siebenSACHEN vom 30. Dezember 2011

Schämt Euch! Eine Litanei zum Jahresende (Florian Felix Weyh, Deutschlandradio Kultur):

Schämt Euch für den Satz „Ich habe ein Recht darauf, dass es mir gut geht“, weil er einschließt, dass es anderen schlechter geht. Schämt Euch, die Kirche als kostenloses Serviceunternehmen anzusehen, das Ihr nicht bezahlen müsst. Schämt Euch, das Ende von „Wetten, dass … ?“ für wichtiger zu halten als das Ende unserer Ölreserven.

Soziale Kluft: Maria und Josef im Ghetto des Geldes (Was passiert, wenn man die wohlhabendsten Deutschen mit den teuersten Häusern um Hilfe bittet? Henning Sußebach, Die Zeit):

Wir waren nicht so naiv, zu glauben, dass uns irgendein Vorstandsvorsitzender sein Kingsize-Bett aufschüttelte. Wir wären ein scheinheiliges Paar, wenn wir uns ein einfaches Urteil anmaßen würden über die Tatsache, wieder und wieder abgewiesen worden zu sein. Aber über den Ton, in dem das meistens geschah? Und über dieses verbissene Schweigen?

Journalisten und Greenpeace & Co: Auf der Seite der Guten (Miriam Bunjes über das Verhältnis von Presse und NGOs, evangelisch.de):

„Wir wollen keinen unkritischen Journalismus“, sagt Volker Gassner von Greenpeace. „Ich bin immer unzufrieden, wenn einfach von uns abgeschrieben wird.“ Ein nachrecherchierter Beitrag über ein Greenpeace-Thema sei ein „Glaubwürdigkeits-Filter“ für die NGO, sagt Gassner. „Die Bevölkerung weiß dann, dass sie sich auf unsere Angaben verlassen kann.“

My Summer at an Indian Call Center (Andrew Marantz, motherjones.com):

„I remember quite well this guy who just called me up and said out of nowhere, ‚You fucking Paki,'“ Arnab told me during a break. „We don’t take those things personally; it’s part of the job. So I just said, very calmly, ‚Yes sir, if I am a Paki, then this Paki would be helping you fix your computer.‘ By the end of the call, he apologized and gave me a five-star feedback rating.“

The year in media errors and corrections (Craig Silverman, poynter.org)

Alben des Jahres 2011 (Lukas Heinser, coffeeandtv.de)

Wenn Schwäche zur Stärke wird. Gedanken zur Losung 2012 (Bischof Jochen Bohl, sonntag-sachsen.de):

Gar nicht selten kann man beobachten, wie Menschen, die sich stark wähnen, geradezu verzweifelt darum kämpfen, das Leben nach den eigenen Vorstellungen zu gestalten. Darüber leugnen sie das menschliche Maß und meinen, sie kämen auch ohne Gott zurecht. […] Wer dagegen gelernt hat, die eigene Schwäche zu akzeptieren, weiß um seine Grenzen und hat verstanden, dass wir auf andere angewiesen sind.

In eigener Sache:
Kurz vor Jahresende hab ich mich entschlossen, meiner „siebenSACHEN“-Rubrik neues Leben einzuhauchen. Wenn ich lesens- und teilenswerte Artikel, Texte, Dinge usw. im Internet gefunden habe, veröffentliche ich die Links hier im Blog. Unregelmäßig, wenn’s halt grade passt. Rein tagesaktuelles Zeugs lasse ich hier weg – wer alle Sachen mitlesen will, auf die ich so Tag für Tag im Netz stoße, darf mir gerne bei Twitter und/oder Google+ folgen.