Mit Gott unter einem Dach leben?!

Die heutige Jugendvesper* ist überschrieben mit dem Bibelzitat „Der Schlussstein ist Christus Jesus selbst„. Die neue Übersetzung der Bibel von 2016 gibt die Stelle aus dem Epheserbrief so wieder: „Denn durch ihn haben wir beide in dem einen Geist Zugang zum Vater. Ihr seid also jetzt nicht mehr Fremde und ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes. Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Eckstein ist Christus Jesus selbst.

Statt „Schlussstein“ steht hier Eckstein. Gemeint ist aber dasselbe. Eck- oder Schlusssteine haben im Häuserbau nicht nur eine schmückende, sondern eine tragende Funktion: es sind glatte oder grob gehauene Steine, sie dienen der Kantenbefestigung an den Mauerecken. Um die Wikipedia zu zitieren: „Durch die wechselweise Überlagerung der Schmal- und Breitseiten und ihr größeres Gewicht stabilisieren sie das Mauerwerk.“

Jesus Christus ist also so ein Eckstein, Schlussstein – der das Mauerwerk, das Gebäude stabilisiert, zusammenhält. Und das Fundament dieses Gebäudes, die Grundlage also, sind die Apostel und Propheten. Das für mich Heftigste an dieser Bibelstelle: WIR – also auch jede und jeder hier in der Basilika Wechselburg – sind laut dieser Bibelstelle „Mitbürger der Heiligen“ und „Hausgenossen Gottes“. Und eben nicht mehr „Fremde“ und ohne „Bürgerrecht“.

In der Bibel steht das, um mich zu ermutigen. Das soll bei mir Freude auslösen: hurra, ich darf im Haus Gottes leben! Ich bin – ich muss es nochmal sagen – „Mitbürger der Heiligen“ und „Hausgenosse Gottes“. Ich lebe quasi in einer WG mit Gott und den Heiligen, wenn ich mich zu Jesus Christus bekenne.

Meine Fresse.
Bin ich überhaupt bereit, in so einem Haus zu wohnen? Weiterlesen „Mit Gott unter einem Dach leben?!“