Sehnsucht nach Blues

Ich schreib meine Sorgen auf nen Fetzen Papier
Ich schreibe nur Mist und ich werfs aus der Tür
Ich rauch Gottes Gräser oder auch nicht
Du leerst Gottes Gläser mit breitem Gesicht
Verpaß Dir’n Schuss Hoffnung in größeren Mengen
Resignation kann das Blickfeld verengen
Ich höre den Wecker doch ich stehe nicht auf
Da drüben fährt n Zug, vielleicht spring ich drauf

Das Ende vom Lied is ja eh einerlei
Ich warte auf Gäste, keiner schaut vorbei
Was soll ich machen? Sag’s, und ich tu’s!
Ich hab Sehnsucht, Sehnsucht nach Blues.

Mein Hirn wird vom Herzen genüsslich seziert
Ich lach über nen Witz, doch hab ihn nicht kapiert
Ich lach über alles, doch ich hab nix durchschaut
Der Wahn hat den Zahn zum Gefühl angekaut
Alles in allem ein tolles Geträume
Von Harmonie. Und Frieden. Und all dem Geschäume.
Ein zwölfjährges Kind ersticht Oma mit Messer.
Von wegen Frieden. Manchmal weiß ich es besser.

Das Ende vom Lied is ja eh einerlei
Ich warte auf Gäste, keiner schaut vorbei
Was soll ich machen? Sag’s, und ich tu’s!
Ich hab Sehnsucht, Sehnsucht nach Blues.

Bücher sind Worte ohne Glanz
Ich mime den Kasper beim Mummenschanz
Ich will nen Mercedes, doch ich fahre nen Polo
Freunde, bitte, macht mir ein Solo

Das Ende vom Lied is ja eh einerlei
Ich warte auf Gäste, keiner schaut vorbei
Was soll ich machen? Sag’s, und ich tu’s!
Ich hab Sehnsucht, Sehnsucht nach Blues.

Text & Musik: Daniel Heinze, 1995